Der Heinkel Tourist ist ein Motorroller, den die Ernst Heinkel AG, Stuttgart von 1953 bis 1965 herstellte.
Als einziger deutscher Motorroller seiner Zeit war der Heinkel Tourist mit einem Viertaktmotor ausgestattet. Im 101 A0 hatte der luftgekühlte Einzylindermotor einen Hubraum von 149 cm³ und leistete 7,2 PS bei 5200/min. Im 102 A1 wurde der Hubraum auf 174 cm³ erhöht, wodurch die Motorleistung auf 9,2 PS bei 5500/min stieg. Außerdem erhielt mit diesem Modell jeder Roller einen Elektrostarter. 103 A1 und A2 erreichten mit diesem Motor 9,5 PS bei 5750/min. Der Verbrauch blieb bei weniger als 3 Liter Benzin auf 100 km. In Kombination mit dem Viergang-Klauengetriebe mit Handschaltung, das mit dem 103 A0 eingeführt wurde (vorher Dreigang), erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h (mit einem Plexiglas-Brustschild über 100 km/h).
Der Typ 103 A1 (Ende 1957) bekam als wichtigste technische Verbesserung eine Dreipunktgummilagerung für den Motor. Äußerlich ist er an dem Schalenlenker mit integriertem Tachometer zu erkennen, ohne die vorher serienmäßige Zeituhr. 1960 brachte Heinkel mit dem 103 A2 die letzte Variante des Tourist heraus, mit elegantem „Langheck“, integrierter breiter Schlussleuchte und serienmäßiger Blinkanlage.
Zur serienmäßigen Ausstattung des Heinkel Tourist gehörten von Anfang an ein vorklappbarer Buggepäckträger über dem Scheinwerfer und ein Heckgepäckträger über dem Reserverad.
Der Roller war als Autoersatz konstruiert und überzeugte vor allem durch seine Zuverlässigkeit und Robustheit. Der Viertaktmotor war in Kombination mit dem wartungsarmen, in Öl laufenden Kettenantrieb nahezu unverwüstlich. Mit einer Länge von wenig mehr als 2 Metern und der ausladenden Verkleidung hob sich der Heinkel Tourist deutlich von anderen Motorrollern seiner Zeit ab. Mit seiner hohen zulässigen Zuladung von bis zu 200 kg je nach Modell und einer Bergsteigefähigkeit von 32 % im ersten Gang war er auch für Urlaubsreisen über die Alpen geeignet.
Quelle: Wikipedia