Opel Olympia 47

Baujahr: 1949
Hubraum: 1.488 ccm
kW (PS): 27 (37)
Vmax: 112 km/h
Gebaute Stückzahl: 25.952
Damaliger Preis: 6.785,00 DM

Der Opel Olympia war das erste in Großserie produzierte deutsche Automobil mit selbsttragender, ganz aus Stahlblech gebauter Karosserie. Als Nachfolger des Opel 1,3 Liter, der noch bis Oktober 1935 im Opel-Programm blieb, erhielt er seinen Namen in Anlehnung an die Olympischen Spiele 1936 in Berlin und Garmisch-Partenkirchen.

Bis im Oktober 1940 auf Anordnung der Reichsregierung die Herstellung ziviler Fahrzeuge bei Opel eingestellt werden musste, waren 168.875 Olympia-Pkw gebaut worden. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Dezember 1947 die Produktion eines überarbeiteten Modells wieder aufgenommen.

Der Olympia wurde im Februar 1935 auf der 25. Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung (IAMA) in Berlin vorgestellt und war noch im selben Jahr zu einem Preis von 2.500 Reichsmark erhältlich, was inflationsbereinigt in heutiger Währung ca. 10.600 Euro entspricht.

Wegen seiner selbsttragenden Ganzstahlkarosserie war der Wagen leichter als der herkömmlich mit separatem Fahrgestell gebaute Opel 1,3 Liter: 835 kg statt 970 kg. Die Verringerung des Luftwiderstandes wurde durch die kleinere Stirnfläche und die weniger zerklüftete Unterseite der selbsttragenden Karosserie erreicht.

Die Olympia-Karosserie hatte erstmals eine Sollbruchstelle im Bereich des vorderen Gabelprofils; ein Vorläufer der heutigen Knautschzonen. Der Wagen war in mehreren Varianten erhältlich, als Cabrio-Limousine oder zweitürige Limousine.

Es gab ihn mit zwei verschiedenen wassergekühlten Vierzylinder-Reihenmotoren: bis 1937 mit dem Seitenventiler („stehende Ventile“) des Vorgängermodells Opel 1,3 Liter mit 24 PS (17,7 kW), später 29,5 PS (22 kW) bei 3600/min; ab Ende 1937 mit einem neu entwickelten 1,5-Liter-Motor mit OHV-Ventilsteuerung („hängende Ventile“), vierfach gelagerter Kurbelwelle und 37 PS (27 kW) Leistung, der auch in dem von NSU entwickelten Kettenkrad der Wehrmacht Verwendung fand. Bis 1964 war diese Konstruktion - mit Ausnahme des Kadett-A-Vierzylinders – Basis für alle Vier- und Sechszylindermotoren von Opel. Über Einscheibentrockenkupplung, Vierganggetriebe mit schrägverzahntem („geräuschlosem“) dritten Gang und Kardanwelle wurden die Hinterräder angetrieben.

Die vordere Einzelradaufhängung an geschobenen Schwingarmen (Dubonnet-Federknie) war mit einer Starrachse an Blattfedern hinten kombiniert. Diese Art der Vorderradaufhängung wurde Anfang 1934 mit den Modellen Opel 1,3 Liter und Opel 6 neu eingeführt und hieß bei Opel „Synchron-Federung“, weil laut Opel-Werbung die Eigenfrequenzen von Vorder- und Hinterachsfederung gleich groß sein sollten.

In den ersten beiden Jahren hatte der Olympia mechanisch mit Seilzug betätigte Trommelbremsen und ab 1937 hydraulisch betätigte sogenannte „Öldruckbremsen“ von ATE (Lizenz Lockheed). Das Lenkgetriebe bestand aus Schnecke und Zahnsegment. Die 6-Volt-Elektroanlage kam von Bosch; die Starterbatterie hatte eine Kapazität von 70 Amperestunden.

Der 1,3-Liter-Olympia erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 95 km/h und verbrauchte neun Liter Benzin auf 100 km; der 1,5-Liter-Wagen erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 112 km/h und damit „autobahntauglich“. Der Tankinhalt war 28 Liter.

Der ab Ende Dezember 1947 gebaute Olympia hatte nun unter anderem anstelle der vorderen Dubonnet-Aufhängung eine Doppelquerlenker-Radaufhängung, ähnlich der, die im ersten Opel Kapitän ab 1938 zu finden war. Der Olympia kostete 1948 nach der Währungsreform 6.785 DM (entspricht inflationsbereinigt in heutiger Währung 20.700 Euro)[1] Das 1950er Modell gab es mit einer modernisierten Karosserie auch als Kombi- bzw. Kastenwagen, die von Karosseriebauern wie Autenrieth, Miesen, Rappold, Dello u. a. gefertigt wurden. 1953 folgte der bis 1957 produzierte Opel Olympia Rekord.

Opel verwendete den Namen Olympia später erneut für den von 1967 bis 1970 gebauten Opel Olympia A.

Quelle: Wikipedia