VW Porsche 914

Baujahr: 1973
Hubraum: 1.957 ccm
kW (PS): 74 (100)
Vmax: 190 km/h
Gebaute Stückzahl: 32.522

Der Porsche 914 ist ein Sportwagen mit luftgekühltem Boxermotor, der aus einer Kooperation von Volkswagen und Porsche entstand. Er wurde von Herbst 1969 bis Anfang 1976 in knapp 120.000 Einheiten gebaut.

Die meisten 914 (115.631 Exemplare) stellte Karmann in Osnabrück als VW-Porsche (914/4) her. Sie hatten einen 1,7-Liter-Vierzylinder-Boxermotor des VW Typ 4 mit 80 PS (59 kW), der hinter den Sitzen eingebaut war. Der Porsche 914/6 mit dem 110 PS (81 kW) starken 2,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor des Porsche 911 T wurde bei Porsche in Stuttgart montiert. Hiervon wurden 3353 Fahrzeuge gefertigt.

Hauptmerkmal des 914 ist die Konstruktion als zweisitziges Mittelmotor-Coupé mit Targadach, das im hinteren Kofferraum verstaut werden kann. Die Feststellbremse ist links vom Fahrersitz angeordnet; zwischen den Sitzen gibt es eine schmale Notsitzfläche, die den Wagen offiziell zum Dreisitzer macht.

In der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre suchte VW nach einem sportlichen Modell als Nachfolger des auf dem VW Typ 3 basierenden Karmann Ghia (Typ 34). Porsche hatte kein preiswertes Einstiegsmodell, seit 1965 der 356 eingestellt worden war und der 912 – ein 911 mit dem 90 PS (66 kW) starken Vierzylindermotor des 356 C – sich gegenüber den Sportwagen der Konkurrenz nicht behaupten konnte.

Ferry Porsche und der mit der Familie Porsche eng verbundene VW-Chef Heinrich Nordhoff (dessen Tochter Elisabeth mit Ferrys Neffen Ernst Piëch verheiratet war) vereinbarten per Handschlag, dass Porsche sich mit seinem Sportwagen-Know-how an der Entwicklung eines gemeinsamen Modells beteiligt, das getrennt als VW-Variante und als Porsche-Fahrzeug vertrieben werden sollte. VW würde über einen hohen Absatz für geringe Fertigungskosten sorgen; Porsche sollte über die damit erreichbaren geringen Stückkosten für die Entwicklungsarbeit entlohnt werden. Die Karosserien sollte Karmann fertigen.

Es sah also nach einem perfekten Win-Win-Geschäft aus. Als am 1. März 1968 der erste 914-Prototyp vorgestellt wurde, war Nordhoff schwer erkrankt. Er starb am 12. April 1968. Sein Nachfolger bei VW, Kurt Lotz, war nicht mit der Porsche-Dynastie verbandelt und soll die mündliche Vereinbarung zwischen Nordhoff und Ferry Porsche nicht anerkannt haben. Er soll der Ansicht gewesen sein, VW habe alle Rechte an der Karosserie, weshalb Porsche sie allenfalls gegen Beteiligung an den Werkzeugkosten erhalten würde. Das Preis- und Vermarktungskonzept des 914 war damit bereits vor Beginn der Serienproduktion gescheitert.

Als Kompromiss gründeten VW und Porsche Anfang 1969 für Marketing und Vertrieb des 914 die „VW-Porsche Vertriebs G.m.b.H.“ (kurz VG), die bald vom Stuttgarter Porsche-Gelände ins nahegelegene Ludwigsburg umzog. Dies ist der Grund, wieso Werksfahrzeuge des 914/4 auf Fotos zumeist mit dem Kennzeichen „LB“ zu sehen sind.

Quelle: Wikipedia